AC Maikammer


Datum: : 09.04.2007 (Ostermontag)
Veranstaltungsort : Hockenheimring (Parabolika und Mercedes-Arena)
     
    mehr Informationen unter www.ac-maikammer.de
     
Vorreport: :  

Der finanziell angeschlagene Hockenheimring Baden-Württemberg, bekannt vorallem für seine lange Motorsporttradition und seine Formel 1 Rennen in den letzten zwei Jahrzehnten ist auch 2007 wieder Austragungsort des Automobil-Rennslaloms des AC Maikammer trotz der erneuten Kostenerhöhung. Nach den riesen Starterfeldern in den vergangenen beiden Jahren hat sich das Organisationsteam darum bemüht, den Startverlauf zu optimieren. So wurde die Strecke für die Saison 2007 erneut verändert.Start ist nun auf Höhe der Mercedes Tribüne. Auf einem Behelfsweg geht es parallel und in gegengesetzter Richtung zur eigentlichen Strecke im schnellen Wedel bis zur ehemaligen Wende. Ein langer Rechtsbogen führt auf die Parabolika auf der es dann wie in den vergangenen beiden Jahren ausschaut. Die Infield Schleife wurde abgeschafft, da nun das Ziel nun wieder in der Mercedes Arena liegt. Auch zur Spitzkehre hin und bis zum Abbiegen in die Mercedes Arena schaut es wie in den vergangenen beiden Jahren aus. Schneller Slalom mit vielen Richtungswechseln. Da macht das Fahren richtig Spass. Was geblieben ist, ist der eigene Charakter des Hockenheimer Laufs, der zum Rennslalomcup und zu der Deutschen Slalommeisterschaft Region Süd zählt. Es ist ein sehr schneller Slalom, bei dem es gilt vom Start weg die Pobacken zusammenzukneifen und auf das Pedal zu treten und vorallem viel Gefühl für die Nähe zu den Pylonen zu haben.
Auch in diesem Jahr wird der Slalom sicherlich wieder ein, wenn nicht sogar DAS Saisonhighlight sein.
Schaut euch die Streckenskizze an, wer die Möglichkeit hat, das Ereignis live mitzuerleben, der sollte es nicht verpassen.


Streckenskizze zum Vergrößern bitte anklicken

Ergebnis
Fahrer 1.Lauf Strafsec 2.Lauf Strafsec Gesamt Platz
Stefan Körner 01:45,85 0 01:43,72 0 03:29,57 3./11

Samstag Abend 21 Uhr. Ich bin zurück vom Hockenheimring. Die ersten Fahrer sind schon vorort. Es waren definitiv schon mehr als vergangenes Jahr. Von der G6 bis zur H 2l wurden zahlreich Starterinnen und Starter gesichtet. Robert Keim, Familie Nuber, Thomas Ahles, Familie Dau, Maike Nolting, Franz Koob, Arne Schiermeister, Lars Heisel, nur um ein paar wenige zu nennen. Stefan Faulhaber hat sich ebenfalls schon ein Bild vom Veranstaltungsgelände gemacht, der Kadett hat leider vergangenes Wochenende einen Motorschaden erlitten und ist daher nicht einsatzbereit. Der AC Maikammer ist auch fleißig am Aufbauen. Tapfer arbeiten alle Hand in Hand und das im Gegensatz zum vergangenen Jahr bei strahlend blauem Himmel bzw Abendsonne. Es scheint im Gegesatz zu den vergangenen Jahren schon morgens schön zu werden... Hier schon einmal die ersten Bilder mit Eindrücken vom Fahrerlager und vom Aufbau des AC Maikammer. Ich wünsche allen eine gute Nacht und eine gute Anreise - bis morgen dann.
Sonntag morgen 6.00 Uhr - der Wecker klingelt. Nachdem ich gestern zwar schon 3 Mal die Strecke besichtigt habe wollte ich sie mir heute morgen nochmal anschauen, bevor die Gruppe G beginnt und der Zeitplan eine Besichtigung am Nachmittag nicht mehr zulässt. Denn der ist wieder sehr knapp. 166 Starterinnen und Starter wurden zugelassen, genau 160 waren schließlich anwesend.Eine knappe halbe Stunde später bin ich im Fahrerlager - und bemerke, dass ich den Schlüssel zum Fahrradschloss zuhause liegen habe, also galt es die 3,5km zu Fuß zu bewälltigen. Man glaubt es kaum, aber selbst zu solch frühen Zeiten sind die ersten H bis 2000ccm Fahrer schon wach und machen sich auch auf die Runde, die Strecke kennenzulernen.
Nachdem ich die Strecke besichtigt hatte und mir einige Knackpunkte merken konnte machte ich noch eine kurze Runde durch das Fahrerlager. Das war mittlerweile noch lebendiger geworden. Im Speisezelt wurde fleißig Kaffee gekocht, die Technische Abnahme für die Gruppe G war ebenso rege besucht wie auch schon die Papierabnahme. Ein Fahrerteam hatte sich leider mit seinem Allrad in das Kiesbett eingegraben, offensichtlich wollten sie abkürzen, nun waren sie fleißig am schaufeln und schwitzen - ich hoffe ihr habt jemand gefunden der euch rauszieht und musstet nicht komplett aus eigener Kraft rauskommen. Andere Fahrer waren schon am Reifenwechseln.
In der Gruppe G gab es nicht viel neues. Die kleinste Klasse G6 gewann wie so oft der Lampertheimer Fahrwerksspezialist Robert Keim. In der G5 gewann erneut Thomas Bartel, ebenfalls auf Polo. In der G4 konnte sich Matthias Straub mit seinem 318iS auf Sportreifen gegenüber Peter Magin bewähren. Matthias beklagte sich über schmierende Reifen zum Ende des Laufs hin, hatte aber massig Luft zum Zweitplatzierten Magin, der die Zielgasse abräumte und trotz der 21 Strafsekunden den Platz vor den weiteren 3 Startern bewähren konnt. In der G3 war Thomas Schwab 0,91 Sekunden vor Marco Hackenberg und der wiederum 2,1 Sekunden vor Kurt Schlupp. Hier in der mit 20 Startern besetzten Klasse waren auch die meisten Nordbadener am Start. 7 Stück an der Zahl, der Beste war hier Frank Schiefermeyer vom MSC Walldürn auf Platz 10, der eigentlich nur sporadisch auf dem clubeigenen BMW startet. Zwei Plätze bzw. 4/10 Sek. dahinter Nico Schneider aus Grötzingen mit seinem Nissan Sunny. Es folgten auf Platz 13 Manfred Eggert (MSC Ladenburg),Platz 14 Markus Meidel, Platz 15 Rainer Schiefermeyer, Platz 17 Konrad Frohmüller und Stefan Blaß auf Platz 18 (alle MSC Walldürn). In der G2 dominierte der ehemalige Deutsche Slalommeister Reinhard Nuber vor Youngster Dominik Tiemann. Beide waren fehlerbelastet, konnten aber Ralf Rudolph auf Platz 3 verweisen. Die G1 war leider mal wieder nicht voll, hier gewann Rudolf Brandl aus Walldürn vor Helmut Pflieger.
Kommen wir zur Gruppe F2005. Mit 37 Starterinnen und Starter zeigt sich diese Gruppe immer größerer Beliebtheit. Vielleicht ist das Konzept doch nicht so falsch? In der kleinen Klasse bis 1400ccm war es Thomas Belzhuber, der mit seinem Polo den Sieg für sich entscheiden konnte. Markus Fenz, der in Heilbronn noch die Klasse dominierte verpasste wohl ein Tor und warf eine Pylone, so dass er sich statt auf Platz 2 nun leider am Ende der Tabelle wiederfand. In der Klasse bis 1600ccm war es Mike Röder aus Heppenheim, der wieder mal bewies, dass mit ihm stets zu rechnen ist. Auf den Plätzen 2 und 3 folgten Klaus Königsberg und Guido Keller, die ebensop wie Mike auf einem BMW 316i an den Start gingen. Die F2005 bis 2000ccm hatte , mal wieder, Lars Bröker mt seinem Honda Civic Typ R in der Hand. Er gewann vor Robert Fisching und dem Neustädter Reifenspezialisten Ingo Gutmann. Auch die Klasse über 2000ccm war dieses Mal voll besetzt. Hier gewann Hans-Dieter Meckel aus Mainz. Zweiter wurde Rainer Krug, dem es nach den Schmerzen in Oschersleben noch immer nicht so gut ging. Dritter wurde Jörg Kuhn, der mittlerweile auch die Marke gewechselt hat,denn alle fuhren BMW M3. Gar nicht um den Sieg, sondern rein um die Freude am Motorsport ging es dem letztplatzierten Hans Würtz. Der 82 jährige, der im vergangenen Jahr "lebenslänglich" (kostenlose Starts beim AC Maikammer) bekam war auch dieses Jahr wieder mit von der Partie und demonstrierte, dass man auch noch im hohen Alter Spass am Autofahren haben kann und dass seine Sinnesorgane noch fit sind.
Nun war es bereits Nachmittag und die Motoren der Gruppe H Boliden liefen so langsam warm. Aufgrund des Zeitverzugs wurde es leider nichts mehr mit einer Streckenbegehung. Schade vorallem für die weit Angereisten aus Kiel, dem Schwarzwald oder auch aus der Schweiz. Ja es gab auch Eidgenössinnen und Eidgenossen am Start, dazu aber später mehr.
Die Division 5 (H1300/H1600) hatte 1 Starterin und 19 Starter. Klare Favoriten waren in der 1300er Klasse Günter Scheiderer (VW Polo 8V) und Markus Spöri (Suzuki Swift 16V 4WD). Ersterer bewies bereits im Trainingslauf, was in dem Polo steckt. Markus Spöri knapp 1 Sekunde dahinter, und ich fast zeitgleich mit Markus, dafür aber mit einigen Pylonen und Torfehlern, immerhin mag man den Polo nicht schon im Training wegschmeißen. Im ersten Wertungslauf legte ich einen Sicherheitslauf ein, nur keine unnötigen Fehler riskieren, leider kostete mich das auch eine ganze Sekunde. Ebenso erging es Günter Scheiderer, auch er lies eine Sekunde auf der Strecke. Markus Spöri verbeserte sich mit seinem Swift um ganze 2 Sekunden, warf dafür leider auch eine Pylone. Das Rennen war also noch offen. Der Lokalmatador, Hauptorgansisator und ebenso Polofahrer, Jochen Rheinwalt, war bei seiner eigenen Veranstaltung erneut vom Pech verfolgt. Nicht nur, dass er seine ganze Schrauberei vom Winter innerhalb der letzten Woche aufgrund diverser Probleme zurückbauen musste, nein nun streikte auch noch sein alter Motor. Er beschwerte sich über akuten Leistungsmangel. Auch Marcel Tiator, der mit auf dem Auto startet, kam nur zur selben Erkenntnis. Im zweiten Wertungslauf ging dann der Motor gar nicht mehr und Jochen musste das Fahrzeug mit Verdacht auf festgegangenem Motor abstellen. Auch die schnelle Dame aus Rinteln, Maike Nolting, musste nach einem Defekt am Fahrzeug selbiges ausrollen lassen und abstellen. Im vergangenen Jahr konnte sie an selber Stelle noch einen hervorragenden 2. Platz erreichen.
Im zweiten Wertungslauf versuchte ich ruhiger zu fahren und es funktionierte auch. Ich fand 1 Sekunde gegenüber meiner Trainingszeit und 2 Sekunden gegenüber der Zeit aus dem ersten Wertungslauf. Markus Spöri wurde eine Sekunde langsamer, ließ dafür alle Pylonen stehen. Günter Scheiderer fuhr ebenfalls fehlerfrei und dazu noch 2,6 Sekunden schneller als im 1. WL und war somit 2,09 Sekunden vor Markus Spöri, der trotz seines Fehlers noch 0,05 Sekunden vor mir lag. Sven Hoßfeld aus Bad Rappenau belegte hinter Markus Müller einen hervorragenden 5. Platz.
Die größere der beiden Klassen in der Division 5, die H bis 1600ccm war relativ schwach besetzt. Einzig die beiden Opelfahrer Thomas Weissbeck und Arne Schiermeister konnten zeitlich die ersten drei der H1300 schlagen. Arne hatte leider einen Torfehler und fand sich auf Platz 5 von 9 wieder. Thomas gewann die Klasse und somit auch die Division.
Nun kam es endlich zur derzeitigen Königsklasse, der H bis 2000ccm. 35 Starterinnen und Starter rollten zum Vorstart und dabei viele unterschiedliche Fahrzeuge wie Opel Kadett C (Coupe, Limousine, City), Golf 1, BMW 320iS, Ford Escort MK 1 und 2, Peugeot 205, Renault Clio. Also für jeden etwas. Stefan Faulhabers Kadett erlitt beim letzten Lauf in Nürnberg leider einen Motorschaden. So schnell konnte leider kein Ersatz angeschafft werden. Stefan fuhr bei Alfred Hein auf dem Ford Escort mit, der Bergspezialist Holger Hovemann, der auf Stefans Auto mitfahren wollte, musste leider zusehen.
Favoriten waren nun Youngster Lars Heisel, der das Auto des Vorjahresmeisters Claus Gerlach erworben hat (Opel Kadett C QP 16V), Hans-Peter Eller (Kadett C QP 8V), Frank Most, Eckehard Wolter und Jens Strelow (alle BMW 320iS).
Die absolut schnellsten Zeiten brannte der 8V Treter "Hansi" Eller in den Asphalt. An die beiden 1:35er Zeiten konnte auch nur Lars Heisel im Training ranriechen. Doch "Hansi" kam aus beiden Läufen mit je 2 Pylonen zurück, das bedeutete 12 Strafsekunden und Platz 5. Eckehard Wolter drehte sich im ersten Wertungslauf durch die Zielgasse. Es sah spektakulär aus, doch kostete ihn 24 Strafsekunden. Schade, denn mit seiner 1:39er und 1:38er Zeit wäre er klar 2. geworden. Innerhalb von 9/100 Sekunden befanden sich die Plätze 4 bis 2. Daniel Schill war bärenstark und erkämpfte sich mit 2 fehlerfreien Läufen einen hervorragenden 4. Platz. Auf Platz 3 der Copilot auf dem EWO-BMW, Jens Strelow. Zweiter wurde Frank Most, der mal wieder mit einer Pylone aus den Läufen zurückkam und 6/100tel vor Strelow blieb. Exakt 9,5 Sekunden davor Sieger Lars Heisel. Fehlerfrei und mit einer sauberen Linie bewegte er den weißen Blitz durch das Hockenheimer Pylonengeschlängel. Dies freute sicher auch Altmeister und Vorbesitzer Claus Gerlach, der extra zu diesem Rennen nach Hockenheim angereist war.
Die H über 2 Liter. Ging mit 4 Startern "voll" an den Vorstart. Leider fiel ein Auto mit einem Doppelstarterpärchen aus, so dass der hervorragend fahrende Gerold Schneider mit seinem Kadett C City als Sieger erneut keine vollen DM Punkte in der Klasse sammeln konnte.
Zum Ende der Veranstaltung gingen in der Gruppe FS "Freestyle" 13 Starterinnen und Starter an den Start. Sie fuhren nicht um DM Punkte sondern lediglich zum Spass. Ganz spektakulär natürlich die beiden Autos von Christian Reuter (BMW E30 V8) und Axel Duffner (Audi RS 4 Limousine). Doch die Strecke war zu eng, so dass sie ihre Leistung nicht voll ausspielen konnten. Toll war auch, dass insgesamt neun Starterinnen und Starter aus der Schweiz den Weg an den Hockenheimring gefunden haben. Der Slalomsport in dem Alpenland boomt (bis zu 400 Starter an einem Wochenende bei über 500 Nennungen) und da der AC Maikammer schon im zweiten Jahr den NEAFP Status beantragt hat, so dass auch Freunde aus den angrenzenden Nachbarländern starten können, lag es nahe mal einen deutschen Slalom zu besuchen. Ich hoffe, dass es Thomas Huwiler aus dem "EWO-Forum" und seinen Freunden Spaß gemacht hat nach Deutschland zu kommen. In der kleinen Klasse bis 2 L Hubraum gewann Gunder Köth aus Walldorf mit seiner Lotus Elise vor Thomas Huwiler (CH), in der großen Klasse über 2 L Hubraum war es Christian Reuter, der vor Axel Duffner landete.

Für das Gesamtergebnis hatte die Gruppe FS keine große Bedeutung mehr. Hier gewann Lars Heisel (Bielefeld) vor Gerold Schneider (Ebsdorfergrund) und Frank Most (Riedstadt).
Schnellster am Messpunkt war übrigens Daniel Schill mit seinem C Kadett mit über 144 km/h. An dieser Stelle lag ich lange Zeit (bis eben die H bis 2l kam) mit 141 km/h vorne an erster Stelle.

Ich persönlich belegte den 4. Platz in der Division 5 (20 Starter), den 24. Platz in der Gruppe H (57 Starter) und im Gesamtergebnis wurde ich 32. von insgesamt 160 gestarteten Teilnehmern.

Toll waren auch wieder die beiden Streckensprecher Hans Bauer und Mario Reichler. Beide ergänzten sich hervorragend. Hans machte meistens die Boxengasse unsicher, interviewde Fahrer und gab ergänzende Informationen. Mario informierte über das aktuelle Streckengeschehen. In kurzen Rennpausen überbrückten sie die Zeit mit Anekdoten und zu Beginn einer jeden Klasse bzw Division wurden die Fahrerinnen und Fahrer vorgestellt. So waren auch Gäste informiert, die selbst keinen Bezug zum Slalomsport haben. Danke hierfür, von euch könnte sich ein Kölner Sender mal ne Scheibe abschneiden.

Alles in allem war es eine schöne Slalomveranstaltung bei idealem Wetter. Der Veranstalter hatte gute Besucherzahlen und auch das Speisezelt erfreute sich großer Beliebtheit. Immerhin wurde die Menge, der im Vorjahr verkauften Ware getoppt, da einiges nachgeordert werden musste. Auch gab es eine Beschallung für das Fahrerlager, die noch im vergangenen Jahr gefehlt hatte. Also der Veranstalter macht sich echt Gedanken und gibt sich reichlich Mühe, die Wünsche und Anregungen der Fahrer und Gäste zu erfüllen.
Ich freue mich wie schon im vergangenen Jahr wieder auf den nächsten Ostermontag in Hockenheim!