Bericht zur 5. Gleichmäßigkeitsprüfung

- Nürburgring Nordschleife -


  • 25.08.2007

  • Lange haben wir es geplant, nun wurde es endlich mal wirklich. Am gestrigen Samstag bestritten Martin Pfeifer aus Mainz und ich zusammen eine GLP auf der berühmten Nürburgring Nordschleife. Da das mal ein Motorsporteinsatz der anderen Art war, soll der Bericht auch mal anders ausfallen. Und zwar aus der Sicht des Fahrers (Martin) und aus der des Beifahrers (Stefan).

  • Fahrer : Martin Pfeifer
  • Schon lange geplant, aber aus verschiedensten Gründen immer wieder verschoben, war es für Stefan Körner und mich nun endlich soweit: unser erster Lauf zur GLP stand an. Das Wetter für Samstag sollte richtig gut werden. Das Starterfeld war mit 175 Teilnehmern das stärkste seit Jahren und dementsprechend voll sollte es auch werden. Der Polo war soweit vorbereitet wie möglich, zwei Tage vor der Veranstaltung fertig. Das Ersatzrad wurde nun wieder eingebaut inkl. Wagenheber und Radkreuz. Die Bremsbeläge hatte ich auch noch zur Sicherheit gewechselt, denn das wollte ich nicht unbedingt in der Tankrunde erledigen. So ging es dann auch für mich Freitag Nachmittags schon Richtung Nürburgring um schonmal in der Pension einzuchecken. Den Hauseigenen Parkplatz konnte ich mangels Bodenfreiheit leider nicht benutzen. „Och, wir hatten auch schon mehrere Ferrari hier, die sind alledrauf gekommen“ erfuhr ich von der Pensions Besitzerin. Tja, ein Polo ist ja zum Glück auch kein Ferrari. lachen Stefan kam dann gegen Abend nach und nach einem guten Abendessen im Ringhaus gingen wir auf dem Zimmer nochmal die Strategie für morgen durch wie wir das mit dem Stoppen der Zeiten genau machen wollten. Morgens nach dem Frühstück fuhren wir auch gleich zur Graf Ulrich Halle wo die Papierabnahme durchgeführt wird. Dort erhielten wir auch noch den Sender zur Zeitmessung. Die technische Abnahme erfolgte dann an der Touristenfahrerzufahrt an der Döttinger Höhe. Bis alle 175 Autos durch waren, war es auch schon 9.15 und der komplette Parkplatz platzte vor lauter Autos aus allen Nähten. Nach einer kurzen Fahrerbesprechung ging es dann auch schon los auf die Strecke. Wir gingen so ziemlich als letztes Auto auf die Strecke, so dass mich in meiner Einführungsrunde schon die ersten Fahrzeuge überholten die auf ihrer Setzrunde waren. Bei dem Tempo, dass mache dabei an den Tag legten fragten wir uns schon warum die Leute an einer Gleichmäßigkeitsprüfung teilnehmen. nix weiss In unserer ersten Bestätigungsrunde verzettleten wir uns gleich mal um 2sek, was uns direkt mal 12,4 Strafpunkte einbrachte. Die zweite und dritte Bestätigungsrunde hingegen waren relativ gut mit nur 0,6 und 6,2 Strafpunkten. In Runde 6+7 kann man an die Box zum tanken fahren. Dazu gibt es bei der Papierabnahme Benzingutscheine die man dann in der Boxengasse an der Tankanlage einlösen kann. Man kann sich aber schon gut vorstellen, wenn 175 Fahrzeuge innerhalb von zwei Runden gleichzeitig an die Tankstelle kommen, dass man nicht wirklich zum tanken kommt. So hatte ich auch schon Freitags komplett vollgetankt und wir fuhren, so wie es der Rennleiter bei der Fahrerbesprechung auch vorgeschlagen hatte, die komplette Distanz ohne Stopp durch. Nachdem wir die zweite Setzzeit gefahren sind, verloren wir in der ersten Bestätigungsrunde nach einem Unfall in Breitscheid 22s. Ein böser Dreher der leider in der Boxenmauer endete. Der Fahrer war uns zwei Runden vorher schon aufgefallen da er schon ziemlich grenzwertig unterwegs war. In der Links Ausgangs Metzgesfeld fuhr ich schon mit Blinker rechts und er rutsche mit quitschenden Reifen knapp an meinem Kotflüge vorbei. Das ging dann noch zwei Runden gut. Hauptsache die Knochen bleiben heil. Die verlorene Zeit konnte ich dann leider nur noch auf 6s aufholen. Insgesamt erreichen wir mit 107,4 Strafpunkten einen 101 Platz von 144 gewerteten Teilnehmern in der Gesamtwertung und einen 31 Platz in der Rookiewertung bei 50 gewerteten Teilnehmern. Für den Anfang nicht schlecht. Die Zeiten die Stefan gestoppt hatte, stimmten schon erstaunlich gut mit den tatsächlich überein. Es hat auf jedenfall eine Menge Spass gemacht trotz der vielen Fahrzeuge. Das Wetter war ein Traum und auch auf der Strecke ging es fair zu. So macht Motorsport Spass! Und eine Menge gelernt für das nächste Mal haben wir noch dazu! Der nächste Lauf findet am 25.10 statt und ich denke da sind wir auch wieder am Start. Das Auto lief die 12 Runden trotz warmen Wetter wie ein Uhrwerk. Mit dem neuen H&R Fahrwerk kann man nun endlich von Fahrverhalten sprechen. Der Motor hat nun auch keinen Leistungsabfall mehr bei richtig heißen Temperaturen. Leider hat der Simmering vom der Schaltwelle mal wieder den Geist aufgegeben. Aber das sind Kleinigkeiten die abgestellt werden. Was mich aber richtig verunsichert und auch etwas verärgert hat sind die Fulda Reifen. So etwas einen Hochleistungsreifen zu nennen ist eine Frechheit! Nach dem Rennen konnte man richtige Brocken aus den Profilblöcken rausziehen. Aber was soll man erwarten von einem Reifen der auf den Philipinen hergestellt wird. Die fliegen direkt in die Tonne! Der nächste Lauf wird jetzt mit Sportreifen bestritten! So das war es von meiner Seite aus. Vieleicht kann Stefan ja auch nochmal was dazu schreiben wie er es fand. Jeder andere natürlich auch. Gruß Martin

  • Beifahrer : Stefan Körner
  • Hey ! Jaja unsere erste GLP ist Geschichte. Und auch mir als Beifahrer hat es ziemlich Spass gemacht. Nach ziemlich genau 2h30min Fahrt war ich Freitags auch endlich an der T13 angekommen. Man ist das ein Verkehr Freitag mittags auf der A61. Echt der Wahnsinn. Ansonsten hat der Martin ja schon einiges erzählt. Einchecken, dann durch Nürburg durch in Richtung neuer Zufahrt und im alten Forsthaus erst mal gestärkt. Essen war lecker und die Preise auch in Ordnung - kein Wunder, dass sich viele Touristenfahrer hier gerne aufhalten. Auf dem Zimmer nochmal Strategie durchgesprochen und beschlossen, dass wir ohne die Haltezone auf der Döttinger Höhe anzufahren durchfahren. Samstag morgens, nach ner mehr oder weniger schlaflosen Nacht dann um 6.30 Uhr aus den Federn. Duschen, Frühstücken und zur Papierabnahme. Da war schon ordentlich was los, wie wir später mitbekommen sollten kamen nochmal ca 15 Leute zusätzlich zu denen, die vorgenannt hatten hinzu. Nach der Fahrerbesprechung gings dann also auf ins Auto und nach ner halben Ewigkeit waren auch wir durch die Schranke durch und auf der Strecke. Die Aufgabe des Zeiten Stoppens und runterzählens war mir eigentlich schon bekannt. Zumindest theoretisch. Denn ich habe schon viele Jahre bei Oldtimer Rallyes mit Gleichmäßigkeitsprüfungen den Teams beim Rollen über die Ziellinie zugeschaut... Gerade eben auf der Strecke wurden wir von einem roten Berkheimer BMW überholt, der Beifahrer hängt sich halb aus dem Fenster und winkt uns zu. DAS kann doch nur der Jakob Kolaska ("NA1111774" hier aus dem Forum) sein. Hat mich gefreut, dass auch er noch da war. Also ab auf die Besichtigungsrunde. Von Filmchen und gerade mal einer eigenen aktiven Runde kante ich die Strecke ja schon. Aber irgendwie ist sie Live immer wieder beindruckend. Nebenbei haben wir auf den 20,832km auch noch ausgemacht an welchen Punkten wir unsere Zwischenzeiten kontrollieren. Die zweite Runde, die Setzrunde sind wir dann etwas flotter angegangen und haben unsere Zeit gesetzt. Dann die erste Bestätigungsrunde, die wir prompt verwachst haben. Bis zur Hohenrain-Schikane hats gepasst, dann kam mein Einsatz mit dem Zählen und ich hab mich das erste Mal verzettelt. Haben uns gleich mal um 1.24 Sek vertan was uns die besagten Strafpunkte einbrachte. Runde 4+5 waren um einiges besser 4/100 und 62/100 Abweichung waren schon super. In den "Tankrunden" sind wir die rund 21 km dann etwas gemütlicher angegangen. Instrumentencheck, Ausschnaufen, Betriebsmittel kühlfahren. Dann die neue Setzrunde, nach einigem Verkehr sind wir trotzdem früher ans Ziel gekommen. In der ersten Bestätigungsrunde des Zweiten Abschnittes hat es auch wieder gepasst. Bis Anfahrt Breitscheid eine Sekunde Vorsprung. Dann kamen dort doppel geschwenkte Gelbe Flaggen - Fahrzeug auf der Strecke, höchste Vorsicht war geboten! Das verunfallte Fahrzeug stand Anfahrt Ex-Mühle mitten auf der Strecke und man konnte nur langsam daran vorbei. Betriebsmittel auf der Strecke entdeckt und direkt für die nächste Runde notiert, auch das gehört für den Beifahrer dazu. Am nächsten Messpunkt Pflanzgarten hatten wir 22 Sekunden Rückstand, verdammt da müssen wir Gas geben. Leider gab es einigen Verkehr, der schneller als wir war, also mussten wir wieder langsamer sein um denen Platz zu machen... Anfang der Döttinger Höhe immernoch 22 Sek Rückstand (glücklicherweise habe ich mir da eine zusätzliche Zwischenzeit gemerkt). Also ab auf die linke Spur und Gas geben. An der Antoniusbrücke dann noch 6 Sekunden Rückstand. An der Hohenrain-Schikane war es dann bekanntlich wieder voll und mit 5,28 Sekunden Rückstand ging es über die Ziellinie. Verdammt dicker Patzer. In der zweiten Bestätigungsrunde lief es besser und wir waren 62/100 zu schnell, was wieder 6,2 Strafpunkte ergab. In der letzten Bestätigungsrunde waren wir super in der Zeit. Es war schon etwas leerer auf der Strecke und wir hatten weniger Verkehr. Folglich waren wir auf der Döttinger Höhe gut im Zeitplus und konnten es etwas ruhiger angehen lassen. Bei der Antoniusbuche immernoch so etwa 8 Sek Vorsprung. Und irgendwie haben wir es geschafft durch´s Ziel mit knapp 3 Sekunden Verspätung zu fahren. Ich als Beifahrer habe mich wieder verzettelt und mit dem Runderzählen Probleme gehabt. Die Auslaufrunde war dann ziemlich einsam, wir schienen das letzte Auto auf der Strecke zu sein, bis uns in einem späteren Streckenabschnitt noch ein Auto überholt hat. Anschließend standen noch Transponderabgabe und Siegerehrung an. Danach verabschiedeten Martin und ich uns und ich fuhr nach einem kurzen Zwischenstop am Brünnchen um etwa 15.30 Uhr heim. Fazit : Es hat auch auf der Beifahrerseite viell Spass gemacht, denn auch der Job als Beifahrer hat es in sich. Bis zum nächsten Mal muss ichnoch etwas an mir arbeiten. Die Strategie muss auch überarbeitet werden. Vielleicht gibt es bis dahin auch ein Auto mit entsprechendem Fahrwerk für mich, dann kann auch ich mal hinters Lenkrad greifen :) Gruß Stefan


    Mehr Bilder gibt es bei www.ringfotograf.de , http://picasaweb.google.de/Racetrackpictures/GLP25807 , http://www.ring-action.de